Supplements Claimed for Anti-Aging - Results, Claims, Potential Risks, Suggested Dosage

Nahrungsergänzungsmittel, die gegen das Altern helfen sollen: eine Übersicht zu Wirkungen, Behauptungen, möglichen Risiken und empfohlenen Dosierungen

Table 1. Überblick über Nahrungsergänzungsmittel, welche die Lebenserwartung verlängern sollen

Nahrungsergänzungsmittel

Wirkung (auf Menschen)

Dosierung

Sicherheit

Coenzym Q10

geringere oxidative Schäden, Verringerung von Fettleibigkeit und diabetischen Markern, erhöhte Anzahl und Beweglichkeit der Spermien, Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems bei älteren Menschen.

1200 mg täglich (empfohlen), Dosierungen bis maximal 3000 mg tolerierbar

Sicher in allen getesteten Dosen (bis zu 3000 mg täglich). Leichte Übelkeit und Magen-Darm-Beschwerden sind nach der Einnahme der Ergänzung möglich.

Alphaliponsäure

diabetes, Alzheimer-Krankheit, Gewichtsabnahme.

metabolisches Syndrom, Hautpflege für alternde Haut.

300- 600 mg täglich, maximale Dosis 2400 mg

Sehr selten leichte Übelkeit oder Ausschlag möglich.

Trimethylglycin

senkt den Homocysteinspiegel bei gesunden Menschen,

verringert die Insulinresistenz und beugt der Diabetes vor.

Die meisten Studien, die am Menschen durchgeführt wurden, haben bis zu 10 oder 15 Gramm TMG täglich getestet und für sicher befunden, mit möglichen milden Nebenwirkungen.

Die Einnahme höherer Dosen von TMG (10 g täglich) führt zu Magen-Darm-Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Erbrechen,

Durchfall und Krämpfe. 


In seltenen Fällen kann die Einnahme höherer Dosen von TMG zu einer Flüssigkeitsansammlung im Gehirn führen, die ein Hirnödem verursachen kann.

Spermidin

Eine Studie zeigte, dass eine spermidinreiche Ernährung die Langlebigkeit der Teilnehmer verbesserte. Allerdings wurde in dieser Studie im Labor die genaue Konzentration von Spermidin nicht getestet.

1.2 mg täglich

allgemein sicher

Apigenin

verbessert die kognitive Funktion von Alzheimer-Patienten, lindert Schlaflosigkeit,

reduziert Angst- und Depressionssymptome,

und senkt den Bedarf an Schmerzmitteln bei Kniearthrose.

Bezüglich der Dosierung gibt es ebenfalls nicht genügend Daten, insbesondere für reines Apigenin. Es wurde meist über Kamillenextrakt verabreicht, das reich an Apigenin ist.

allgemein sicher

 

Coenzym Q10

Coenzym Q10 (CoQ10) ist ein natürliches lipophiles Molekül, das in vielen enzymatischen Reaktionen in lebenden Organismen benötigt wird. Beim Menschen und anderen Säugetieren ist es hauptsächlich in den Mitochondrien lokalisiert, wo seine Hauptaufgabe im Transport von Elektronen durch die Elektronentransportkette besteht, um Energie zu erzeugen (1).

CoQ10 besteht chemisch gesehen aus zwei Teilen, einem Benzochinonring und einer längeren Polyisoprenoid-Lipidkette. CoQ10 dient als Antioxidans, das reaktive Sauerstoffverbindungen reduziert, die in den Mitochondrien und im Rest der Zelle Schäden verursachen können. Je weniger oxidative Schäden in den Zellen auftreten, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Krankheit entsteht. Der Grundgedanke hinter der Einnahme von CoQ10 zur Verlängerung der Lebenserwartung ist also die indirekte Verbindung zwischen der Verlängerung des Lebens aufgrund der geringeren Gesamtschädigung der Zellen. Die Schäden, die das größte Problem darstellen, sind DNA-Schäden und denen beugt CoQ10 erfolgreich vor, auch wenn der Mechanismus, wie dies genau geschieht, noch unklar ist (2).

Bislang wurde CoQ10 als Mittel zur Vorbeugung von (DNA-) Schäden und zur Vorbeugung des Alterns mehrfach getestet. Studien an Modellorganismen wie Hefe, Würmern und Nagetieren haben gezeigt, dass eine CoQ10-Supplementierung die Widerstandsfähigkeit gegen oxidative Schäden erhöht und die Lebenserwartung entsprechend verlängert. Mehrere Studien an Mäusen haben darüber hinaus bewiesen, dass der Gehalt an CoQ-Proteinen mit zunehmendem Alter abnimmt und dass eine CoQ10-Supplementierung die CoQ10-Konzentration im Plasma, in der Leber, im Herzen, in den Nieren und in den Skelettmuskeln erhöhen kann (1). Bei Nagetieren zeigte eine CoQ10-Supplementierung (bis zu 12 mg/kg Körpergewicht) zudem keine langfristige Anreicherung in diesen Geweben oder eine Beeinträchtigung der normalen biologischen Produktion von CoQ10. Dies wurde auch bei menschlichen Patienten nachgewiesen, die bis zu 3000 mg/Tag vertragen haben, obwohl die empfohlene Dosis nur 1200 m  pro Tag beträgt (3). In einigen Studien wurde über leichte Übelkeit und Magen-Darm-Beschwerden nach der Einnahme des Ergänzungsmittels berichtet. 

Mehrere Studien über die Wirkung der CoQ10-Supplementierung in Versuchen am Menschen haben Folgendes ergeben:

  • 1200 mg CoQ10 pro Tag haben bei 65 Patienten, die sich einer Hämodialyse unterziehen, die Marker für oxidative Schäden verringert (4),
  • CoQ10 kann die Anzahl und Beweglichkeit der Spermien erhöhen und die männliche Fruchtbarkeit steigern, welche mit zunehmendem Alter ebenfalls abnimmt (5),
  • CoQ10 kann die Marker für Diabetes und Fettleibigkeit verbessern (6, 7),
  • Eine kombinierte Supplementierung mit CoQ10 und Selen kann bei älteren Menschen die Lebenserwartung steigern und die kardiovaskuläre Mortalität verringern (8).

Bisherige Versuche an Menschen zeigen, dass eine CoQ10-Supplementierung die Lebenserwartung von Patienten mit Diabetes, Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann, indem es ihren Gesundheitszustand verbessert. Auch die Fruchtbarkeit könnte verbessert werden, was das Leben über Generationen hinweg verlängert.

Literatur:

  1. Díaz-Casado ME, Quiles JL, Barriocanal-Casado E, González-García P, Battino M, López LC, Varela-López A. The Paradox of Coenzyme Q10 in Aging. Nutrients. 2019 Sep 14;11(9):2221. doi: 10.3390/nu11092221. 
  2. Tomasetti M, Alleva R, Borghi B, Collins AR. In vivo supplementation with coenzyme Q10 enhances the recovery of human lymphocytes from oxidative DNA damage. FASEB J. 2001 Jun;15(8):1425-7. doi: 10.1096/fj.00-0694fje. 
  3. Hidaka T, Fujii K, Funahashi I, Fukutomi N, Hosoe K. Safety assessment of coenzyme Q10 (CoQ10). Biofactors. 2008;32(1-4):199-208. doi: 10.1002/biof.5520320124.
  4.  Rivara MB, Yeung CK, Robinson-Cohen C, Phillips BR, Ruzinski J, Rock D, Linke L, Shen DD, Ikizler TA, Himmelfarb J. Effect of Coenzyme Q10 on Biomarkers of Oxidative Stress and Cardiac Function in Hemodialysis Patients: The CoQ10 Biomarker Trial. Am J Kidney Dis. 2017 Mar;69(3):389-399. doi: 10.1053/j.ajkd.2016.08.041. 
  5. Salas-Huetos A, Rosique-Esteban N, Becerra-Tomás N, Vizmanos B, Bulló M, Salas-Salvadó J. The Effect of Nutrients and Dietary Supplements on Sperm Quality Parameters: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Clinical Trials. Adv Nutr. 2018 Nov 1;9(6):833-848. doi: 10.1093/advances/nmy057.
  6. Moradi M, Haghighatdoost F, Feizi A, Larijani B, Azadbakht L. Effect of Coenzyme Q10 Supplementation on Diabetes Biomarkers: a Systematic Review and Meta-analysis of Randomized Controlled Clinical Trials. Arch Iran Med. 2016 Aug;19(8):588-96. PMID: 27544369.
  7. Raygan F, Rezavandi Z, Dadkhah Tehrani S, Farrokhian A, Asemi Z. The effects of coenzyme Q10 administration on glucose homeostasis parameters, lipid profiles, biomarkers of inflammation and oxidative stress in patients with metabolic syndrome. Eur J Nutr. 2016 Dec;55(8):2357-2364. doi: 10.1007/s00394-015-1042-7. 
  8. Johansson P, Dahlström Ö, Dahlström U, Alehagen U. Improved Health-Related Quality of Life, and More Days out of Hospital with Supplementation with Selenium and Coenzyme Q10 Combined. Results from a Double-Blind, Placebo-Controlled Prospective Study. J Nutr Health Aging. 2015 Nov;19(9):870-7. doi: 10.1007/s12603-015-0509-9.

    Alpha-Liponsäure / R-Liponsäure

    Alpha- oder R-Liponsäure ist ein Metabolit, der auf natürliche Weise und natürlich in geringen Mengen von den Mitochondrien unserer Zellen produziert wird. Physiologisch gesehen ist sie sowohl in Lipiden als auch in Wasser löslich und agiert als Antioxidans. Durch das Abfangen und Neutralisieren reaktiver Sauerstoffverbindungen schützt die R-Liponsäure den Körper vor deren schädlichen Wirkungen, wie z. B. der Schädigung der DNA oder der Destabilisierung von Signalmolekülen. Alpha-Liponsäure regeneriert auch die Vitamine C und E, die ebenfalls wichtige Antioxidantien sind (1). 

    R-Liponsäure ist in letzter Zeit als Nahrungsergänzungsmittel, das zur Verbesserung der Gesundheit und zur Verlängerung der Lebensdauer beitragen kann, sehr beliebt geworden. Untersuchungen an menschlichen Patienten haben gezeigt, dass die R-Liponsäure ein ausgezeichnetes Potenzial und gute Ergebnisse in den folgenden Bereichen aufweist:

    • Diabetes – Alpha-Liponsäure kann dazu beitragen, typische Symptome und Folgen von Diabetes zu lindern, wie z. B. Sehstörungen, bei denen eine dreimonatige Einnahme von 300 mg Alpha-Liponsäure half, die Symptome zu lindern (2)
    • Alzheimer– die einjährige Einnahme von 600 mg Alpha-Liponsäure verlangsamte das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit bei 48 Patienten (3),
    • Gewichtsabnahme – Studien am Menschen haben gezeigt, dass die Alpha-Liponsäure die Gewichtsabnahme geringfügig erleichtern kann (1,6 kg Verlust nach einer mehrwöchigen Einnahme von 1200 mg) (4),
    • Metabolisches Syndrom – eine Reihe von Studien an menschlichen Probanden ergab, dass eine Supplementation mit R-Liponsäure die Glukose-Werte auf nüchternen Magen, die Triglycerid Werte sowie die Insulinresistenz senken kann (5, 6),
    • Hautpflege – Das Auftragen von Cremes mit Alpha-Liponsäure in Humanstudien zeigte, dass sie vor UV-Strahlen schützen und gegen altersbedingte Hautalterung wirken (7).

    Im Allgemeinen beträgt die Höchstdosis an R-Liponsäure, die der menschliche Körper gut vertragen kann, 2400 mg (6), aber die durchschnittlichen Tagesdosen lagen zwischen 300 und 600 mg pro Tag. In einigen Fällen kam es bei Personen, die R-Liponsäure einnahmen, zu leichter Übelkeit oder zu einem Ausschlag. Die Studien wiesen keinen Zusammenhang zwischen einer höheren Menge an R-Liponsäure und den positiven Wirkungen einer Supplementierung auf. Die richtige Dosis für einen bestimmten Zweck sollte von einem Arzt oder Gesundheitsexperten ermittelt werden. 

    Literatur:

    1. Nguyen, H., Gupta, V. (2022) Alpha-Lipoic Acid. StatPearls. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing. 
    2. Gębka A, Serkies-Minuth E, Raczyńska D. Effect of the administration of alpha-lipoic acid on contrast sensitivity in patients with type 1 and type 2 diabetes. Mediators Inflamm. 2014;2014:131538. doi: 10.1155/2014/131538.
    3. Maczurek A, Hager K, Kenklies M, Sharman M, Martins R, Engel J, Carlson DA, Münch G. Lipoic acid as an anti-inflammatory and neuroprotective treatment for Alzheimer's disease. Adv Drug Deliv Rev. 2008 Oct-Nov;60(13-14):1463-70. doi: 10.1016/j.addr.2008.04.015.
    4. Namazi N, Larijani B, Azadbakht L. Alpha-lipoic acid supplement in obesity treatment: A systematic review and meta-analysis of clinical trials. Clin Nutr. 2018 Apr;37(2):419-428. doi: 10.1016/j.clnu.2017.06.002.
    5. Akbari M, Ostadmohammadi V, Lankarani KB, Tabrizi R, Kolahdooz F, Khatibi SR, Asemi Z. The effects of alpha-lipoic acid supplementation on glucose control and lipid profiles among patients with metabolic diseases: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials. Metabolism. 2018 Oct;87:56-69. doi: 10.1016/j.metabol.2018.07.002. 
    6. Mendoza-Núñez VM, García-Martínez BI, Rosado-Pérez J, Santiago-Osorio E, Pedraza-Chaverri J, Hernández-Abad VJ. The Effect of 600 mg Alpha-lipoic Acid Supplementation on Oxidative Stress, Inflammation, and RAGE in Older Adults with Type 2 Diabetes Mellitus. Oxid Med Cell Longev. 2019 Jun 12;2019:3276958. doi: 10.1155/2019/3276958.
    7. Cremer DR, Rabeler R, Roberts A, Lynch B. Safety evaluation of alpha-lipoic acid (ALA). Regul Toxicol Pharmacol. 2006 Oct;46(1):29-41. doi: 10.1016/j.yrtph.2006.06.004. 

    Trimethylglycin (Betain)

    Betain oder Trimethylglycin (TMG) ist eine natürliche Verbindung, die von unserem Körper produziert wird. Sie kommt auch in Pflanzen (wie beispielsweise in Rüben), Tieren und Mikroorganismen vor. Chemisch gesehen besteht sie aus einer Glycin-Basis mit drei angehängten Methylgruppen. TMG ist ein wichtiger Metabolit in unseren Zellen, der an der DNA-Methylierung beteiligt ist, indem sie ihre Methylgruppen abgibt und Homocystein in Methionin umwandelt (1).

    Als Nahrungsergänzungsmittel hat TMG in den folgenden Bereichen positive Ergebnisse gezeigt (Studien am Menschen):

    • Senkung des Homocysteinspiegels bei gesunden Menschen (2),
    • verringert die Insulinresistenz und beugt der Entwicklung von Diabetes vor (3).

    Die meisten Studien, die am Menschen durchgeführt wurden, haben eine tägliche Einnahme von bis zu 10 oder 15 Gramm TMG getestet und für sicher befunden, mit möglichen leichten Nebenwirkungen. Die Einnahme höherer Dosen von TMG (10 g täglich) führt zu einigen Magen-Darm-Nebenwirkungen, wie z. B.:

    • Übelkeit,
    • Erbrechen,
    • Durchfall,
    • Magenkrämpfe.

    In seltenen Fällen kann die Einnahme höherer TMG-Dosen zu einer Flüssigkeitsansammlung im Gehirn führen, die ein Hirnödem verursachen kann (4).

    Menschen, die NMN als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, nehmen manchmal zusätzlich TMG ein, da eine hohe Produktion von NAD+ aus NMN die Methylgruppen in den Zellen erschöpfen kann. Das zusätzlich eingenommene TMG kann daher als Ersatz für diese Methylgruppen dienen. 

    Literatur:

    1. Arumugam MK, Paal MC, Donohue TM Jr, Ganesan M, Osna NA, Kharbanda KK. Beneficial Effects of Betaine: A Comprehensive Review. Biology (Basel). 2021 May 22;10(6):456. doi: 10.3390/biology10060456.
    2. McRae MP. Betaine supplementation decreases plasma homocysteine in healthy adult participants: a meta-analysis. J Chiropr Med. 2013 Mar;12(1):20-5. doi: 10.1016/j.jcm.2012.11.001.
    3. Gao X, Wang Y, Sun G. High dietary choline and betaine intake is associated with low insulin resistance in the Newfoundland population. Nutrition. 2017 Jan;33:28-34. doi: 10.1016/j.nut.2016.08.005.
    4. LiverTox: Clinical and Research Information on Drug-Induced Liver Injury [Internet]. Bethesda (MD): National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases; 2012-. Betaine.

    Spermidin

    Spermidin ist ein relativ neues Nahrungsergänzungsmittel, das schnell für seine offensichtliche Fähigkeit bekannt wurde, die menschliche Lebensspanne zu verlängern. Es handelt sich um eine natürlich produzierte Amidverbindung, die in allen lebenden Organismen vorkommt, allerdings nur in geringen Konzentrationen, die zudem mit zunehmendem Alter immer mehr abnehmen. Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen, die über hundert Jahre alt werden, eine Spermidinkonzentration aufweisen, die der von jungen gesunden Menschen gleichkommt. 

    Spermidin spielt bei den physiologischen Prozessen in unserem Körper eine komplexe Rolle. Es ist an der Stabilisierung von DNA und RNA, dem Zellwachstum und der Zellteilung sowie der Regulierung der Genexpression beteiligt. Einer der wichtigsten Prozesse, bei dem es eine Rolle spielt, ist die Autophagie. Das ist ein kontrollierter Prozess, bei dem der Körper alte und geschädigte Zellen oder Zellteile beseitigt oder diese für andere Zwecke wiederverwendet, wodurch die Entwicklung von Krankheiten oder der vollständige Zerfall verhindert werden (1). Dies könnte möglicherweise einer der Wege sein, auf denen Spermidin die Alterung beim Menschen umkehrt, auch wenn dies noch nicht nachgewiesen wurde. 

    Bisherige Untersuchungen an Menschen haben gezeigt, dass die tägliche Einnahme von Spermidin die Lebenserwartung erhöht. Eine Studie mit 829 Teilnehmern (im Alter zwischen 45 und 84 Jahren) und eine 13 Jahre später durchgeführte Nachfolgestudie zeigten, dass eine spermidinreiche Ernährung die Lebenserwartung der Teilnehmer erhöhte. Allerdings wurde in dieser Studie die dazu benötigte Konzentration von Spermidin nicht ermittelt. Eine andere Studie mit 30 Teilnehmern im Alter zwischen 60 und 80 Jahren ergab, dass die tägliche Einnahme von 1,2 mg Spermidin über einen Zeitraum von drei Monaten keine nachteiligen Auswirkungen hatte, gut vertragen wurde und insgesamt unbedenklich ist (3). 

    Literatur:

    1. Madeo F, Bauer MA, Carmona-Gutierrez D, Kroemer G. Spermidine: a physiological autophagy inducer acting as an anti-aging vitamin in humans? Autophagy. 2019 Jan;15(1):165-168. doi: 10.1080/15548627.2018.1530929.
    2. Kiechl S, Pechlaner R, Willeit P, Notdurfter M, Paulweber B, Willeit K, Werner P, Ruckenstuhl C, Iglseder B, Weger S, Mairhofer B, Gartner M, Kedenko L, Chmelikova M, Stekovic S, Stuppner H, Oberhollenzer F, Kroemer G, Mayr M, Eisenberg T, Tilg H, Madeo F, Willeit J. Higher spermidine intake is linked to lower mortality: a prospective population-based study. Am J Clin Nutr. 2018 Aug 1;108(2):371-380. doi: 10.1093/ajcn/nqy102.
    3. Schwarz C, Stekovic S, Wirth M, Benson G, Royer P, Sigrist SJ, Pieber T, Dammbrueck C, Magnes C, Eisenberg T, Pendl T, Bohlken J, Köbe T, Madeo F, Flöel A. Safety and tolerability of spermidine supplementation in mice and older adults with subjective cognitive decline. Aging (Albany NY). 2018 Jan 8;10(1):19-33. doi: 10.18632/aging.101354.

    Apigenin

    Apigenin ist eine Flavonverbindung, die natürlich in Pflanzen wie Petersilie, Kamille und Sellerie vorkommt. Es ist eines der bekanntesten und wirksamsten Antioxidantien, das wir über die Nahrung nur in kleinen Mengen zu uns nehmen können. Aus diesem Grund wurde Apigenin zu einem beliebten Nahrungsergänzungsmittel, das viele Anwendungsmöglichkeiten für die Gesundheit bietet. Leider ist Apigenin in Wasser nur schwer löslich, sodass seine Verabreichung in Form von Nanokörpern, Liposomen oder Mizellen erfolgen muss (1).

    Klinische Studien an menschlichen Probanden haben gezeigt, dass Apigenin:

    • die kognitiven Funktionen von Alzheimer-Patienten bei zweimal täglicher Einnahme über ein Jahr hinweg verbessert (Dosierung unbekannt, nur Zusammenfassung auf Englisch verfügbar) (2),
    • die Tagesform verbessert und Schlaflosigkeit lindert (270 mg Kamillentabletten als Nahrungsergänzungsmittel) (3),
    • Verringerung der Symptome von Angst und Depression (500 mg Kamillenextrakt, der Apigenin enthält, 3x täglich) (4),
    • Reduktion des Bedarfs an Schmerzmitteln bei Kniearthrose (dreimal tägliches Auftragen von apigeninhaltigem Kamillenöl auf die Knie über drei Wochen) (5).

    Andere Studien, die an Tiermodellen, wie beispielsweise Mäusen und Ratten, durchgeführt wurden, zeigten ein großes Potenzial bei der Anwendung gegen Diabetes, Fettleibigkeit und Krebs. Mehrere an Mäusen durchgeführte Studien haben auch ergeben, dass die Anwendung von Apigenin die Lebensspanne verlängern kann, indem es die Aktivität eines Enzyms namens CD38 hemmt. Mäuse, die eine geringere Expression von CD38 aufwiesen, lebten länger als ihre Artgenossen und waren widerstandsfähiger gegenüber fettreicher Ernährung (6).

    CD38 verwendet NAD+, ein Molekül, das für das reibungslose Funktionieren der Zellen sowie für die Energiesynthese von entscheidender Bedeutung ist und das mit zunehmendem Alter immer mehr abnimmt. Das CD38 benötigt für seine Funktionen zudem mehr NAD+, je älter wir werden. Durch die Hemmung seiner Funktion könnte Apigenin also dafür sorgen, dass in der Zelle genügend NAD+ für andere wichtige Prozesse, wie die Energieversorgung und die Beendigung der mitochondrialen Dysfunktion, vorhanden ist. Diese Wirkung wurde jedoch noch nicht am Menschen getestet. 

    Was die Dosierung betrifft, gibt es ebenfalls nicht genügend Daten, insbesondere für reines Apigenin. Es wurde in den Versuchsstudien meist als Kamillenblütenextrakt verabreicht, der reich an Apigenin ist. Getrocknete Kamille enthält etwa 3,5 mg Apigenin pro Gramm getrockneter Kamillenblüten (7). In den oben genannten Studien haben alle Probanden Apigenin/Kamillenextrakt/-Öl gut vertragen, ohne dass es zu Nebenwirkungen kam. 

    Literatur:

    1. Salehi B, Venditti A, Sharifi-Rad M, Kręgiel D, Sharifi-Rad J, Durazzo A, Lucarini M, Santini A, Souto EB, Novellino E, Antolak H, Azzini E, Setzer WN, Martins N. The Therapeutic Potential of Apigenin. Int J Mol Sci. 2019 Mar 15;20(6):1305. doi: 10.3390/ijms20061305.
    2. de Font-Réaulx Rojas E, Dorazco-Barragan G. Estabilización clínica en enfermedades neurodegenerativas: estudio clínico en fase II [Clinical stabilisation in neurodegenerative diseases: clinical study in phase II]. Rev Neurol. 2010 May 1;50(9):520-8. Spanish. PMID: 20443170.
    3. Zick SM, Wright BD, Sen A, Arnedt JT. Preliminary examination of the efficacy and safety of a standardized chamomile extract for chronic primary insomnia: a randomized placebo-controlled pilot study. BMC Complement Altern Med. 2011 Sep 22;11:78. doi: 10.1186/1472-6882-11-78.
    4. Amsterdam JD, Shults J, Soeller I, Mao JJ, Rockwell K, Newberg AB. Chamomile (Matricaria recutita) may provide antidepressant activity in anxious, depressed humans: an exploratory study. Altern Ther Health Med. 2012 Sep-Oct;18(5):44-9. PMID: 22894890.
    5. Shoara R, Hashempur MH, Ashraf A, Salehi A, Dehshahri S, Habibagahi Z. Efficacy and safety of topical Matricaria chamomilla L. (chamomile) oil for knee osteoarthritis: A randomized controlled clinical trial. Complement Ther Clin Pract. 2015 Aug;21(3):181-7. doi: 10.1016/j.ctcp.2015.06.003.
    6. Escande C, Nin V, Price NL, Capellini V, Gomes AP, Barbosa MT, O'Neil L, White TA, Sinclair DA, Chini EN. Flavonoid apigenin is an inhibitor of the NAD+ ase CD38: implications for cellular NAD+ metabolism, protein acetylation, and treatment of metabolic syndrome. Diabetes. 2013 Apr;62(4):1084-93. doi: 10.2337/db12-1139.
    7. Shankar E, Goel A, Gupta K, Gupta S. Plant flavone apigenin: An emerging anticancer agent. Curr Pharmacol Rep. 2017 Dec;3(6):423-446. doi: 10.1007/s40495-017-0113-2. 

     

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