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Nahrungsergänzungsmittel und warum evidenzbasierte Forschung wichtig ist

Einleitung

Nahrungsergänzungsmittel haben in den letzten Jahren stetig an Beliebtheit zugenommen. Aber es gibt viele Fehlinformation zu diesen Produkten und es mangelt an unterstützender Forschung.


Deshalb ist es wichtig, dass du verstehst, wie diese Ergänzungsmittel funktionieren und wie du herausfindest, welche für dich am besten geeignet sind. Ich werde dir zeigen, die unterschiedlichen Arten von Beweisen zu navigieren!

Evidenzbasierte Forschung

Die beste Art herauszufinden, ob ein Ergänzungsmittel funktioniert, ist evidenzbasierte Forschung. Evidenzbasierte Forschung ist der Prozess, bei dem auf der Basis einer Datenanalyse Schlussfolgerungen gezogen werden.

Durch evidenzbasierte Forschung können Forscher den Wirkmechanismus eines Nahrungsergänzungsmittels (wie es mit dem Körper interagiert), die Sicherheit (wie wahrscheinlich es ist, dass Sie bei der Einnahme Nebenwirkungen erfahren) und die Wirksamkeit (ob das Nahrungsergänzungsmittel tatsächlich das tut, was die Werbung behauptet) bestimmen.

Studien zu Nahrungsergänzungsmittel

Die Stichprobengröße, also wie viele Menschen oder Tiere an der Versuchsgruppe der Studie teilgenommen haben, ist wichtig.

Die Dauer der Studie ist wichtig für die Bestimmung der Glaubwürdigkeit. Hat die Versuchsgruppe vor der Analyse der Ergebnisse das Ergänzungsmittel nur eine Woche lang eingenommen, sind die Chancen groß, dass noch keine signifikanten Veränderungen beobachtet werden konnten. Je länger eine Studie andauert, desto besser. Dies kann allerdings sehr schwierig und teuer sein, insbesondere bei einer Studie mit hunderten Versuchspersonen über Jahrzehnte hinweg. Normalerweise beruhen solche Studien auf einer Stichprobe, die von einer öffentlichen Datenbank gezogen wird. Die Versuchspersonen waren sich also nicht von vornherein bewusst, dass ihre Daten für Forschungszwecke genutzt werden würden. Die meisten Studien an Menschen ziehen sich über einige Wochen oder wenige Monate.

Studien sollten zeigen, dass ein Ergänzungsmittel entweder besser oder schlechter als ein Placebo funktioniert.

Es muss sich um eine Placebo-Kontrollierte Doppel-Blind-Studie handeln.

Die Stichprobengröße der Studie muss groß genug sein, auch sehr kleine Veränderungen in der Gesundheit feststellen zu können. Beispielsweise Veränderungen am Blutdruck oder den Blutfettwerten.

 

PubMed(die medizinische Datenbank der amerikanischen Nationalbibliothek). PubMed enthält über 28 Millionen Zitate für MEDLINE, biowissenschaftliche Zeitschriften und Online-Bücher. Du kannst die Datenbank in PubMed mit Stichwörtern wie „Kräutermedizin“, „Nahrungsergänzungsmittel“, „Vitamine und Mineralien“ usw. nach relevanten Artikel durchsuchen, die deine Fragen beantworten könnten. Die Ergebnisse variieren je nachdem, wie du die Suchanfrage formuliert hast.

Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmittel

Die Wirksamkeit eines Nahrungsergänzungsmittels hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören die Art des Ergänzungsmittels, die Dosierung sowie Alter und Gesundheitszustand der Person, die es einnimmt. Eine niedrige Dosis von Vitamin C kann beispielsweise helfen, Erkältungen vorzubeugen, nicht aber, diese zu heilen. Es ist wichtig, daran zu denken, dass Ergänzungsmittel nicht wie verschreibungspflichtige oder rezeptfreie Medikamente gesetzlich reguliert werden; sie unterliegen nicht den gleichen, strengen Prüfverfahren, denen herkömmliche Medikamente vor dem Verkauf unterzogen werden. Es gibt viele seriöse Unternehmen, die hochwertige, für den Verzehr unbedenkliche und vielleicht auch wirksame Nahrungsergänzungsmittel verkaufen.  Es gib aber auch einige zwielichtige, die mit überteuerten, unwirksamen Produkten (oder Billigware) schnelles Geld machen wollen.

Stichprobengröße und Demografie

Wenn wir lesen, dass eine Studie mit “n=20” oder “n=50” durchgeführt wurde, was bedeutet das? Die Anzahl an Teilnehmer an einer Studie nennt man die Stichprobengröße und sie entspricht der Anzahl an Tests, die an jeder Person durchgeführt wurden. Je größer die Stichprobengröße, desto genauer die Ergebnisse – allerdings nicht unbedingt sehr viel genauer!

Wenn man ein Experiment mit dem Ziel durchführt zu ermitteln, ob eine Sache eine andere verursacht (als A verursacht B), dann will man feststellen, ob es irgendeine Art Beziehung zwischen den beiden Dingen gibt: wie oft kommen A und B gemeinsam vor? Ist das Ziel festzustellen, ob A überhaupt existiert (gibt es überhaupt so was wie A), dann will man feststellen, ob A vorkommt – egal ob manchmal oder immer! Um herauszufinden, ob etwas passiert, brauchst du in beiden Fällen genügend Personen in der Studie, die das erleben, wonach du suchst. Wenn jemand über sein gesamtes Leben nichts erlebt, dann wird uns auch eine sehr große Stichprobengröße nicht helfen, weil sie dieses Phänomen nie vorher erlebt hat (und darüber nichts weiß). Ähnlich verhält es sich mit Phänomenen, die jeder erlebt, aber nur einmal im Leben. Dann reicht auch eine kleine Stichprobengröße aus. Dann wir werden auch ohne die Informationen aus den Leben einer Vielzahl von Personen beurteilen können, ob jemand das irgendwann im Leben erlebt hat.

Placebo kontrollierte Doppel-Blind-Studien

Die beste Art, die Wirksamkeit eines Ergänzungsmittels zu bestimmen, ist eine Placebo-kontrollierte Doppel-Blind-Studie. Das bedeutet, dass weder die Forscher noch die Teilnehmer wissen, wer welche Behandlung bekommt. Erst nachdem die Daten von einer unabhängigen, dritten Partei ausgewertet werden, die nicht an der Planung oder Durchführung der Studie beteiligt war, erfahren sie, wer wie behandelt wurde. Dieses Vorgehen stellt sicher, dass Schlussfolgerungen zur Wirksamkeit genau und objektiv bleiben: es fließen keinerlei Voreingenommenheiten während der Durchführung mit ein. Das ist sehr wichtig, denn Menschen können für jederlei Behandlung eine positive Wirkung allein dadurch erleben, dass sie an die Behandlung glauben. Man bezeichnet dieses Phänomen als Placebo-Effekt.

Dass der Glaube Berge bewegt, wurde bereits wiederholt in medizinischen Studien bewiesen. In diesen Studien wurden den Patienten zur Behandlung von Befindlichkeiten wie Schmerzen (können durch Placebos gemildert werden), Angstzuständen (werden auch mit Placebos gebessert), Depression (Angst spielt hier wohl mit) und sogar Krebs statt Medikamente oder Operationen ein Placebo gegeben.

Es ist wichtig, dass du verstehst, welche Faktoren deine eigenen Symptome beeinflussen, bevor du entscheidest, ob es sich lohnt in Ergänzungsmittel (oder Alternativen wie Meditation) Geld zu investieren. Das gilt vor allem, wenn du diese in der Hoffnung einnimmst, ein Leiden zu lindern, für das es noch keine Heilung gibt. Beispielweise im Fall von chronischen Schmerzen oder Angstzuständen.


PubMed


Wenn du nach Forschungsergebnissen im Internet suchst, wirst du verschiedene Arten von Quellen finden. Die zuverlässigsten Quellen sind Artikel, die als  “peer-reviewed” oder „evidenzbasiert“ bezeichnet werden, denn diese wurden von anderen Experten im Fach vor der Veröffentlichung geprüft.

Willst du über die Wirkungen eines bestimmten Ergänzungsmittels oder einer Behandlung lesen, kannst du folgende Suche eingeben PubMed (die medizinische Datenbank der amerikanischen Nationalbibliothek). PubMed enthält über 28 Millionen Zitate für MEDLINE, biowissenschaftliche Zeitschriften und Online-Bücher. Du kannst die Datenbank in PubMed mit Stichwörtern wie „Kräutermedizin“, „Nahrungsergänzungsmittel“, „Vitamine und Mineralien“ usw. nach relevanten Artikel durchsuchen, die deine Fragen beantworten könnten. Die Ergebnisse variieren je nachdem, wie du die Suchanfrage formuliert hast.

 

Bei der Erforschung von Nahrungsmittelergänzungen sind die Ergebnisse oft nicht so robust, wie es in der Werbung behauptet wird.

Eine Studie, die an einer sehr kleinen Stichprobengröße durchgeführt wurde, ist weniger robust. Damit eine Studie zuverlässige und statistisch relevante Ergebnisse liefern kann, muss ein großer Teil der Bevölkerung daran teilnehmen. Eine Studie verliert ebenfalls an Robustheit, wenn nur eine bestimmte Bevölkerungsgruppe daran teilnimmt, zum Beispiel nur Männer. Dann werden Annahmen aus diesen limitierten Datenset einfach so auf andere Bevölkerungsgruppen übertragen.

Schlussfolgerung

Wir hoffen, dass du mit diesem Artikel verstanden hast, wie wichtig evidenzbasierte Forschung ist. In allen Fällen, wo es keine adäquate Forschung gibt, empfehlen wir dir Vorsicht und Maß mit Nahrungsergänzungsmittel. Wir glauben, dass der Körper mit Vorsicht und Respekt, mit der Hilfe von Ernährung und Bewegung behandelt werden sollten. Uns ist aber auch bewusst, dass richtig genutzte Nahrungsergänzungsmittel eine wichtige Rolle für die Gesundheit spielen. Du solltest dich vor der Einnahme eines Ergänzungsmittels selbst gut informieren. So kannst du eine fundierte Entscheidung darüber treffen, was deinen Körper guttut!

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