Ist Altern ein stetiger Prozess oder geschieht es in schnellen Schüben? Aktuelle Forschungsergebnisse der Stanford Medicine haben das Interesse der Langlebigkeits-Community geweckt, indem sie die traditionelle Sichtweise des Alterns als linearen Prozess infrage stellen. Sie zeigen: Unser Körper altert nicht in gleichmäßigem Tempo. Stattdessen erleben wir sogenannte „Alterungsschübe“, in denen rasche Veränderungen auftreten, besonders um die Lebensjahre 44 und 60. Diese Erkenntnisse lenken die Aufmerksamkeit neu darauf, wie wir unsere Gesundheit beim Älterwerden besser unterstützen können.
Bereit, mehr darüber zu erfahren, was in unserem Körper beim Altern passiert und wie du deine Gesundheit optimal unterstützen kannst? Lies weiter und entdecke, wie du mit gezielten Lebensstilentscheidungen und Nahrungsergänzungsmitteln wie Resveratrol, Berberin, Spermidin und Curcumin deine Langlebigkeit fördern kannst!
Ist Altern linear?
Die aktuelle Stanford-Forschung zum Thema Altern sorgte für großes Aufsehen – nicht nur in der Langlebigkeits-Forschung, sondern allgemein. Schließlich altern wir alle, und die meisten von uns möchten wissen, wie man diesen Prozess verlangsamen kann. Shen et al. (1) veröffentlichten Anfang 2024 eine aufsehenerregende klinische Studie in Nature, die eine bereits seit einiger Zeit diskutierte These bestätigt: Das Altern verläuft nicht linear, wie lange angenommen wurde.
Lineares Altern beschreibt einen konstanten, vorhersagbaren Alterungsprozess, der von folgenden Merkmalen geprägt ist:
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Kumulative Schädigung: Altern entsteht durch die Anhäufung zellulärer und molekularer Schäden, etwa durch oxidativen Stress, DNA-Schäden und verminderte Geweberegeneration.
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Vorhersehbarer Abbau: Das Tempo des Alterns und der Funktionsverlust bleiben konstant, ohne plötzliche Beschleunigungen oder Verlangsamungen.
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Gleichmäßigkeit im Lebensverlauf: Die Körpersysteme verschlechtern sich über die Zeit hinweg relativ gleichmäßig.
Laut Shen et al. durchlaufen wir jedoch bestimmte Alterungsschübe, in denen sich dieser Prozess plötzlich beschleunigt.
Wann altern Menschen am meisten?
Die 2024 in Nature veröffentlichte Studie der Snyder-Gruppe untersuchte über einen längeren Zeitraum molekulare Alterungsmuster bei einer großen Probandengruppe. Die Teilnehmenden stellten Blut-, Speichel- und andere Proben zur Verfügung.
Das Ergebnis: Die Alterungsmarker veränderten sich nicht gleichmäßig, sondern besonders deutlich um das 44. und 60. Lebensjahr und zwar bei Männern wie Frauen, unabhängig von der Menopause.
Was passiert genau in diesen Phasen?
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Mit 44 Jahren: Anstieg von Markern für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Veränderungen im Fett- und Alkoholstoffwechsel.
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Mit 60 Jahren: Zunahme von Markern der Immunregulation, oxidativem Stress und Kohlenhydratstoffwechsel, meist verbunden mit einer verringerten Nierenfunktion und einem höheren Blutzuckerspiegel.
Auch die Menge an Fett- und Bindegewebsproteinen änderte sich deutlich, was Hautalterung und Gewichtszunahme erklären könnte.
Diese Ergebnisse könnten erklären, warum man sich manchmal „über Nacht“ älter fühlt: Wenn Altern wirklich gleichmäßig verliefe, würden wir es kaum bemerken.
Alterungsschübe
Die beschleunigte Alterung mit 44 und 60 Jahren ist keine isolierte Beobachtung. Schon Shen et al. knüpften an eine frühere Studie an, die ebenfalls ein nicht-lineares Altern zeigte. Bereits 2019 wies eine Studie in Nature Medicine (2) ähnliche Veränderungen bei den Altersstufen 34, 60 und 78 nach.
Viele Langlebigkeitsforscher, darunter David Sinclair und Venki Ramakrishnan, nannten diese Erkenntnisse „provokativ“ und „hilfreich“ (3), da sie helfen, den physiologischen Verlauf des Alterns besser zu verstehen.
Auch wenn die Studien kein exaktes Alter nennen, ab dem man rapide altert, gilt: Es geht nicht darum, eine Zahl zu fürchten, sondern die eigene Gesundheit aktiv zu fördern.
Gesundes Altern beginnt lange vor diesen Alterungsschüben, nämlich mit bewussten Entscheidungen im Alltag. Lies unten, wie das gelingt.
Anzeichen für gesundes Altern
Nach all den Erkenntnissen fragst du dich vielleicht: Woran erkenne ich, dass ich gesund altere?
Der Alterungsprozess verläuft individuell, beeinflusst durch:
- genetische Faktoren,
- Umweltbedingungen,
- Aktivitätsniveau,
- soziale Unterstützung,
- Lebensstil (z. B. Rauchen, Alkoholkonsum).
Daher kann dein biologisches Alter erheblich von deinem chronologischen Alter abweichen.
Anzeichen für gesundes Altern sind u. a.:
- glatte, elastische Haut,
- Erhalt von Muskelmasse und Beweglichkeit,
- hohes Energielevel,
- Flexibilität und Sportfähigkeit,
- aufrechte Körperhaltung,
- gutes Gleichgewicht und Koordination,
- starkes Gedächtnis.
Wie lässt sich das Altern verlangsamen?
Mit zunehmendem Alter baut der Körper langsam ab, das ist normal. Doch du kannst diesen Prozess bremsen und altersbedingten Krankheiten vorbeugen:
- Ernähre dich ausgewogen und achte auf Blutzucker- und Cholesterinwerte.
- Bleib aktiv – regelmäßiger Ausdauersport hält Körper und Geist jung.
- Reduziere Alkohol und Nikotin.
- Schlafe ausreichend – und möglichst regelmäßig.
Darüber hinaus kannst du deine Langlebigkeits-Strategie mit gezielten Nahrungsergänzungsmitteln unterstützen, die bestimmte Stoffwechselwege aktivieren. Lies dazu mehr in unseren Blogbeiträgen:
- Die Rolle der Autophagie für Gesundheit und Langlebigkeit
- Wie Insulin deine Lebensspanne beeinflusst
- Sind AMPK- und mTOR-Signalwege der molekulare Schlüssel zur Langlebigkeit?
Einige der wichtigsten Anti-Aging-Nahrungsergänzungen, die diese Prozesse unterstützen, findest du in unserem Shop:
Literaturverzeichnis
- Shen X., Wang C., Zhou X., Zhou W., Hornburg D., Wu S., Snyder M.P. (2024). Nonlinear dynamics of multi-omics profiles during human aging. Nature Aging.
- Lehallier B. et al. (2019). Undulating changes in human plasma proteome profiles across the lifespan. Nature Medicine, 25(12), 1843–1850.
- Austin, D. (2024). Your body ages rapidly in two “bursts,” at 44 and 60. Here’s how to prepare. National Geographic.